Verbandsfragen Stellungnahmen im VENDING report DACH 04-22
1) Die Messen Venditalia & Internorga stehen vor der Tür. In Hinblick auf die abschwächende Corona-Inzidenz: Wie denken Sie wird in 2022 die Besucher- & Ausstelleranzahl ausfallen im Vergleich zu den vergangenen Malen?
AW> Eigentlich konnte es nicht mehr schlimmer kommen, doch es kam schlimmer. Dass sich im Rahmen der zurückgefahrenen Corona-Restriktionen wieder ein vorsichtiger Optimismus breit machte, war erfreulich wird jedoch augenblicklich durch den von Russland angezettelten Krieg erneut gedeckelt.
Die Stimmung für Innovationen wie auch die Orderbereitschaft leiden unter diesen Ereignissen. Optimismus, Innovationsbereitschaft und mittelfristiges Planen, die Basis für neue gute Geschäfte, ebenfalls. Und eben diese Zurückhaltung wird sich sicherlich auch in der Besucher- und Ausstellerzahl niederschlagen.
Verstärkt werden dürfte dieser Trend zudem auch durch inzwischen – zumindest teilweise – veränderte neue Vertriebsstrukturen und -wege, die zum Überleben in Zeiten der Corona-Restriktionen entwickelt wurden.
Es ist also nichts (oder nur wenig), wie es vordem mal war.
2) Wie wird sich die Internationalität der beiden Messen trotz Corona zeigen? Auf Besucher – & Ausstellerseite?
AW> Angesichts der aktuellen politischen Rahmenbedingungen lässt sich hier wohl kaum eine valide Vorhersage treffen. Fragezeichen stehen im Raum. Unsicherheit und Versuche, dennoch ein wenig Optimismus in die geschäftlichen Aktivitäten ließen zu lassen, werden hoffentlich belohnt.
Was hier sicher ist, nach den derzeitigen Ereignissen in der Ukraine und den Erfahrungen mit Fernost, werden sich die Produktionsplätze wie auch die Lieferwege erheblich ändern, wird möglicherweise und hoffentlich für unsere Produkte eine verstärkte Europäisierung und Regionalisierung stattfinden. Inwiefern sich das bereits bei den beiden Messen zeigt, bleibt abzuwarten. Sicherlich wird dann später dazu „nachgelegt“.
3) Hat sich durch Corona der Einsatz von Telemetrielösungen weiterentwickelt, ist er gleichgeblieben? Lohnt sich eine Kombination mit Flottenmanagement für den Operator?
AW> Ein eindeutiges „Ja, aber“. Warum sind nur noch so viele erfahrene / klassische Automaten-Fachaufsteller / Vending-Operator soooo vorsichtig? Um zumindest mittelfristig Kosten wirksam zu reduzieren, die Leistungseffizienz wie auch die Kundennähe zu optimieren, muss investiert werden. Jetzt. Nicht morgen. Die Investition in Telemetrielösungen verbunden mit einem stimmigen, kundenorientierten Flottenmanagement ist eine strategische Entscheidung, die schon mittelfristig zum Überleben unverzichtbar sein wird, auch wenn sie heute noch manchem schwer fällt.
4) Wie entwickelt sich Energieverbrauch von Automaten zukünftig, in Hinblick auf Klima?
AW> Dazu lässt sich eine unverzichtbare Forderung an die Mehrheit der Hersteller aufstellen: Endlich diesbezüglich noch innovativer voranzugehen und nicht auf irgendwelche Richtlinien zu warten. Neue, langfristige und nachhaltige Konzepte sind für Automaten zu entwickeln. Am besten (gibt’s ja schon) die umweltfreundliche Eigenversorgung, unabhängig vom Netz. Und auch hier muss nicht gekleckert, sondern geklotzt werden, sonst werden auch unsere modern angedachten Vertriebsansätze über Automaten wenig zukunftsfähig sein und zum Klotz am Bein.
5) Denken Sie, dass die Ausweisung von Automaten (CO2-Fußabdruck) zukünftig notwendig sein wird bzw. auf die Branche zukommt?
AW> Ja, vielleicht schneller, als wir denken und es uns lieb ist. Ein wenig Aufschub wird es lediglich (wie in der Energiepolitik) dadurch geben, dass andere Themen aktuell mehr im Vordergrund stehen.
6) Macht sich das transparente Lieferkettengesetz bereits in der Vending-Branche bemerkbar?
AW> „Transparentes Lieferkettengesetz“? Was hilft das beste „transparente Lieferkettengesetz“, wenn der Lieferant nicht lieferfähig ist?