Stellungnahmen im Vending report DACH 12-2019

Verbandsfragen
Fragen des Vending report an den VAFA und unsere Antworten in VR DACH 12-2019

1. Die Winterzeit naht – das bedächtiger Zusammensein und die Ruhe kehrt ein. Geschäftlich wird allerdings einiges in Gange gesetzt, der Jahresabschluss steht bevor, sowie die Vorbereitungen für das Jahr 2020. Was sollten Ihre Mitglieder Ihrer Meinung nach beachten? Was wird das Jahr 2020 mit sich bringen? Welche Chancen, welche Herausforderungen?

AW> Bilanzieren, auch ein wenig selbstkritisch, jedoch nicht nur die Zahlen. Feststellen was besser laufen sollte, also systematisch PLANEN: die Verbesserungen / Vorhaben, Investitionen und Resultate. Das ist bekannt und leider doch wieder nicht bei jedem in unserer Branche. Und noch etwas: Schriftlich ist immer besser als „so im Hinterkopf“. (Das hier ist Fakt und keine Seltenheit!) Zum Thema Zukunft, Chancen und Herausforderungen: Wer hier am Bewährten festhält, hat bald nichts mehr, an dem er sich dann noch festhalten kann, denn nicht nur unsere Tools ändern sich, auch die Denke, die Menschen und Bedürfnisse. Wer sich den aktuell, brennenden Themen nicht stellt, wird unglaublich schnell abgehängt werden. Schneller als je zuvor. Zu welchen beispielhaften Themen? Umwelt, interne Organisation, Warenwirtschaftssystem, Bezahlmethoden (-vielfalt), neue Automatentechnik und auch neue IT, Kundenorientierung, -nähe und –bindung sowie neue komplementäre Vertriebskonzepte (umfassender Automaten-und Begleitservice, also technisch wie auch dialogfähig und konsequent kundenbedarfsorientiert – Was will unser Kunde noch?). Es verlangt schon was ab vom (marktaktiven) Automaten-Fachaufsteller / Vending-Operator, nämlich wach und sensibel die Zeichen im Markt wahrzunehmen und . . . entsprechend zu handeln. Dass sich einiges ändert, wissen alle Beteiligten. Wo und wie das im Einzelfall geschieht, da sind Kreativität und ein wirkliches Engagement erforderlich, den jeweiligen Bedarfen entsprechend. Und immer weniger nach dem Motto „The same procedure as last year“. Es sei denn Sie halten noch an der Reichsmark oder DM fest.

2. Wie kann der Operator im Einzelnen auf Plastik verzichten, ohne sein Geschäft nachhaltig zu beeinträchtigen? Gibt es tatsächlich sinnvolle Alternativen, speziell in dieser Branche?

AW>Seien wir ehrlich, im Betriebsmarkt mag das ja noch gehen, doch im Public Vending wird’s diffizil. Erfreulich, wenn die Becher „öko“ werden oder „mehrfach verwendbar“ draufsteht. Hatten wir übrigens schon mal vor Jahren. Doch echtes Mehrweg wird im Public Vending schwierig zu händeln sein, nicht nur bzgl. der Becher. Zu viele Produkte lassen sich hier einfach nicht entsprechend einem stringenten und sinnvollen Kreislauf (Mehrfachver-wendung) zurückführen, da es ohne sie nicht geht. Wenn ich eine Gurke bei Amazon bestelle, kommt die ja garantiert auch nicht ohne Karton. Vielleicht ohne Folie.

3. Vandalismus ist ein immer wieder auftretendes Problem in der Vending-Branche. Wie können sich Operator, die sich ebenfalls im Public Vending bewegen, schützen?

AW> Die alten Hasen des Public Vending kennen das Problem und seine Ursachen zu gut, nämlich
Vandalismus – als Blitzableiter – aus Neugier bzw. Versuch des Aufbruchs oder Manipulationsversuchs, um festzustellen, „wie‘s funktioniert“, „ob es geht“ oder „was geht“ – als Folge /Begleiterscheinung von Beschaffungskriminalität. Ein erhebliches Problem bei alledem sind mangelndes Unrechtsbewusstsein und Achtung vor dem Eigentum anderer sowie unzureichende Strafverfolgung und Sanktionen, wird ein Täter auf Grund aufmerksamer Bürger gefasst. Zeigt sich die Polizei inzwischen öfter bemüht, die Staatsanwaltschaft erscheint für unsere Sache meist zu beschäftigt . . . oder hofft beim Täter wohl oft auf die Selbstheilungskräfte der Besserung. Zudem: Keine Adresse am Automaten – im Public Vending leider auch sehr oft – und die Option einer Strafverfolgung erledigt sich schon fast von selbst, da der Geschädigte nicht zu ermitteln ist. Was noch zur Vermeidung des Vandalismus beiträgt? – Die Platzierung an nur hochfrequentierten Stellen und nicht/weniger abseits – Kein Gerät ohne Adresse des Aufstellers – Geräte in gutem Zustand und mit geeigneten Schutzmaßnahmen /-lackierungen versehen ziehen nicht so sehr weitere Täter an – häufigere Leerung bei Bargeld – Cashless ist besser (aber nicht immer möglich) – Belohnung bei Täterhinweisen/-ergreifung ankündigen und auch zahlen! – Demontage oder Außerbetriebnahme bei Feuerwerksgefahr (z.B. Sylvester) – Zu guter Letzt sind natürlich die Ursachenbekämpfung in Familie, Schule und auch durch die Öffentlich Rechtlichen, das TV – Wenn hier, wie z. B. in der Fernsehserie Heldt geschehen, durch den Kommissar vorgemacht wird, wie ein Tritt gegen den Automaten (mit Beschädigung desselben) ein Produkt ohne Geld einzuwerfen herausfallen lässt, versteht sich der negative Lerneffekt bei unseren Jugendlichen von selbst. Wir haben das schriftlich beim ZDF angemahnt . . . und erhielten eine Antwort, die pure Verantwortungslosigkeit erkennen ließ. Was wir auch dagegen tun können? Schreiben und bei solchen Szenen immer wieder Protest anmelden. Für unsere Branche und gegen den derart vermittelten Vandalismus ohne jegliches Unrechtsbewusstsein.

2020-11-06T18:14:34+01:00