VAFA zum Thema … erschienen im Vending report DACH 11-18

Verbandsfragen
Fragen des Vending report an den VAFA und unsere Antworten in VR DACH 11-18

1. Werden innerhalb der Branche Food-Lösungen aus dem Automaten als Chance für
die Zukunft eingeschätzt? Wie verhält es sich hier mit Marktanteilen und Tendenzen?
Ist es bereits weit verbreite, sein Mittagessen aus dem Automaten zu beziehen oder
gibt es hier noch Ausbaumöglichkeiten?

Unsere Meinung dazu:
Natürlich sind Food-Lösungen aus dem Automaten eine Chance. Töricht, diese nicht zu

nutzen, denn die Entwicklung hin zu einem individuelleren wie auch komplexeren Produkt-
angebot geht auch an uns und dem Vertrieb über Automaten nicht vorbei. Unsere Kunden

erwarten inzwischen einfach mehr als nur die „Klassiker“.
Der Fachaufsteller / Vending-Operator wird jeweils austesten müssen, was wo geht. Stets
nach dem bekannten Toyota-Satz: Nichts ist unmöglich. Und dann sehen, was geht. Gut,
wenn er sich da bezüglich seines Angebots gegenüber seinen Vertragspartnern
(Platzgebern) nicht hat einengen lassen. Wichtig dabei, dass das, was angeboten wird, eine
Nische füllt und mit einem vorhandenen Angebot ggf. sogar korrespondiert, von hoher
Qualität ist und am besten auch noch Folgekäufe auslöst.
Dass die Zukunft schon begonnen hat und was alles aus Automaten „geht“, erkennt man
schnell bei einem Blick ins benachbarte Ausland. Die Niederlande – Automatenmeister –
verkaufen diesbezüglich bereits viel mehr aus vielfältig gestalteten, attraktiven Automaten;
und da nicht nur Frikandeln! Stellen Sie sich dort einmal neben so eine Anlage. Sie werden
überrascht sein, was dort abgeht! Da entstehen schon beim Zusehen Marktanteile, wo wir
Deutschen noch kaum dran zu denken wagen. Tendenz? Positiv. Die Zukunft hat DORT
bereits begonnen. Der schnelle Snack, also auch der zur Mittagszeit, kommt nicht nur von
den Mac Donalds und Co. Der ist – natürlich nicht identisch – auch aus dem Automaten
möglich; so wie der Kaffee oder Joghurt oder . . . Wie heißt’ s doch? Wer wagt, gewinnt, und
wer dabei noch schneller als sein Mitbewerber ist, erst recht. Gut also, wer heute auch als
Mittelständler diese Chancen und Potenziale erkennt und wahrnimmt und strategische
Marktanteile sowie ihre Aufteilung nicht nur den großen Unternehmen wie z. B. Lavazza,
Dallmayr und Selecta überlässt.
2. Die Snackification ist im vollen Gange. Dominieren im Food-Sektor auch in Zukunft
die klassischen Snack-Automaten? Bevorzugen die Verbraucher heiße Gerichte oder
kalte Snacks in Kombination mit Kaltgetränken (Kombi-Lösungen)? Wie verhält es
sich insbesondere im OCS-Sektor?

Unsere Meinung dazu:
Snackification ist im Prinzip gut. Es kann uns doch – fast – nichts Besseres widerfahren, nur,
wie lange wird dieser Trend wohl anhalten? Auch hier wird das Wachstum auf dieses
Segment bezogen nicht grenzenlos sein, sollte das Bestreben darin bestehen, den Kunden
foodmäßig im Rahmen der Möglichkeiten einfach rundum zu versorgen, also zum 100%-
Kunden zu machen. Und das z. B. im Betriebsmarkt möglichst ohne Mitbewerber.
Ob die Verbraucher nun klassische Kombilösungen Heiß-Kalt-Snack wünschen oder die
„…und mehr“-Variante im Angebot sehen möchten und nutzen, hängt vom Ideenreichtum
des Aufstellers und nicht zuletzt von seinem professionell gestylten Marketing in Bezug auf
seine Zielgruppe ab, also den wirklich innovativen Produktideen. Also bitte keinen alten Wein

in neuen Schläuchen. Das klappt hier nicht.
Wie gut oder schlecht die Entwicklung für jeden verläuft, zeigte sich auch am OCS-Business.

Wer das seinerzeit richtig angegangen ist, kann sich heute über eine stärkere Kundenbin-
dung freuen, als sie bei denen besteht, die seinerzeit nur Standgeräte platziert haben.

Lassen Sie uns doch die Herausforderungen mit dem Food-Bereich so sehen, wie seinerzeit
das OCS-Geschäft. Wir kommen noch näher an unsere Kunden heran, sind also präsenter
und verdienen dabei bei einem insgesamt umkämpften Markt auch noch Geld.

3. In welchem Umfeld werden vermehrt Food- und Snack-Automaten platziert und nach

welchen Kriterien wählen Verbraucher die Produkte aus? Sind Bio- und Fairtrade-
Zertifizierungen ein Verkaufsargument?

Unsere Meinung dazu:
Fragen wir doch den Bauern, der seinen Kunden (nicht nur) über Automaten Produkte
verkauft, die zudem NICHT mit Wasser „aufgepeppt“ wurden. Nach welchen Kriterien trifft er
die Vorauswahl. Und am Bahnhof sieht das wiederum ganz anders aus wie auch bei der
betrieblichen Verpflegung. Wir haben keinen einheitlichen Markt. Wäre doch schön, oder?
Nein, jeder Standort tickt inzwischen anders. Und genau da ist unser individuelles Knowhow
als Aufsteller / Vending-Operator gefragt. Generelle Aussagen lassen sich bei unserer
heterogenen Kientel immer schwieriger treffen und verlangen vom Automatenbetreiber
einfach hohe Sensibilität und viel Fingerspitzengefühl. Unverkennbar ist dabei jedoch der
Trend hin zu Produkten aus der Region, Bio sowie Fairtrade. In dieser Beziehung steht ein
Großteil unserer Branche erst am Anfang, ganz am Anfang!

 

Paul Brühl / VAFA e.V.

2020-06-12T18:04:52+02:00