Verbandsfragen
Fragen des Vending report an den VAFA und unsere Antworten in VR DACH 11-17
1. Werden innerhalb der Branche ganzheitliche Food-Lösungen aus dem Automaten als Chance
für die Zukunft eingeschätzt? Wie verhält es sich hier mit Marktanteilen und Tendenzen?
AW>
Ganzheitliche Foodlösungen? Und aus dem Automaten? Wie soll das denn gehen. „Trockenfutter“,
„Süßkram & Co.“, Fleischiges bzw. Joghurt u.ä. sind ja durchaus denkbar. Auch das kleine Menü und,
wer das nicht will, ggf. die Fritten, Pizza oder Würstchen. Das geht alles (und noch mehr) für den
Direktverzehr. Was inzwischen auch immer mehr geht – von Bauern, Metzgern und Co. – sind die
Frischeartikel und Fleisch vom Hof direkt oder aus der Region.
Wenn ganzheitlich bedeutet, Kaffee und Landjäger als Hauptmenü und Rittersport als Nachtisch,
dann mag das passen, ist aber noch meilenweit von einer ganzheitlichen Lösung entfernt. Die setzt
neues Denken und höchste Flexibilität voraus. Die muss vorweg das erkennen, was die Kunden
wünschen. Die muss berücksichtigen, dass am Standort ein erheblich breiteres Sortiment angeboten
wird, als es heute der Standard ist, und dieses Sortiment zudem die Wahl zulässt zwischen klassisch
und gesund.
Marktanteile und Tendenzen? Wirklich fundierte Vorhersagen zu Marktanteilen sind hier kaum bzw.
ohne valide Erhebungen immer schwerer zu treffen. Tendenzen? Noch weniger. Die macht doch
jeder Aufsteller selbst (aus).
2. Dominieren im Food-Sektor auch in Zukunft die klassischen Snack-Automaten? Bevorzugen
die Verbraucher heiße Gerichte oder kalte Snacks in Kombination mit Kaltgetränken (Kombi-
Lösungen)?
AW>
Die Zukunft wird nicht dadurch anders sein, das einige neue, vielleicht gesündere Produkte im
Automaten sind, vielleicht mit etwas weniger Zucker, Geschmacksverstärkern und Konservierungs-
stoffen. Die Zukunft wird für uns erst eine Zukunft, wenn wir als Automaten-Fachaufsteller/Vending-
Operator dem Automatenbesucher das bieten, was er wirklich sucht, mit Hilfe neuer Technik die
Kommunikation zu ihm aufbauen und uns davon verabschieden eine Notlösung zu sein bzw. nur ein
Zusatzgeschäft machen zu wollen. Das hat übrigens auch etwas mit Selbstbewusstsein und
Professionalität zu tun. Wenn wir eine eigene kundenorientierte, flexible Sortiments- und Preispolitik
betreiben und dem Kunden Möglichkeiten schaffen, darauf Einfluss zu nehmen, wird‘ s ein Gewinn
sein. Für beide Seiten.
Die Frage, ob heiße Gerichte oder kalte (vielleicht auch aufgewärmte?)Snacks . . . die stellt sich so
doch nicht. Sie ist abhängig vom Platz und den Wünschen der Kunden. Diese wirklich nachhaltig zu
ermitteln, ist der erste Schritt und eine richtige Herausforderung für uns . . . und unsere Zukunft.
3. In welchem Umfeld werden vermehrt Food- und Snack-Automaten platziert und nach
welchen Kriterien wählen Verbraucher die Produkte aus?
AW>
Malls können sie oft gebrauchen. Bereiche, wo gewartet wird, auch. Industrieparks . . . Alle Bereiche,
die dazu geschaffen werden, sich kurzzeitig etwas zu erholen oder hochfrequentiert sind, erst recht.
Eine Binsenweisheit für Aufsteller/ Vendingoperator. Nur müssen wir’s selber kreativ angehen und
(auch noch!)Überzeugungsarbeit leisten. Mit attraktiven Konzepten und innovativen Sortimenten/
Sortimentsmixes Investoren und Unternehmen davon überzeugen, nein, sie begeistern, wie wir zu
besserer Laune und auch ggf. längerer Verweildauer der Zielgruppe beizutragen im Stande sind.
Logisch, dass ein direkter Bezug der Automaten zum Standplatz erkennbar sein sollte. Im äußeren
Erscheinungsbild bestens integriert in das jeweilige Umfeld, im Sortiment mit zumindest einigen
Produkten ebenfalls abgestimmt auf diese Gegebenheiten, jedoch nicht konkurrierend zu diesen.
Paul Brühl / VAFA e.V.