VAFA zum Thema … erschienen im Vending report DACH 10-18

Verbandsfragen
Fragen des Vending report an den VAFA und unsere Antworten in VR DACH 10-18

1. Gehört dem bargeldlosen Bezahlen die Zukunft und wie steht es um Operator und
Unternehmen, die sich dieser Entwicklung verschließen? Lohnt es sich weiterhin
ausschließlich auf Cash Payment zu setzen?

Unsere Meinung dazu:
Sicher sind wir allesamt Gewohnheitstiere, so auch, was das Bezahlen mit Bargeld
angeht. Selbst wenn wir weiterhin Anhänger des Cash Payments bleiben wollen, so wird
es doch vernünftig sein auch andere Optionen zuzulassen. Im Betriebsmarkt und in
weiten öffentlichen Bereichen ist „Bargeldlos“ bereits zu einem hohen Prozentsatz
realisiert und das Bezahlen mit unserem guten, alten Bargeld wird mehr und mehr
zurückgedrängt. Verschließen wir nicht die Augen davor. Im europäischen Ausland ist
unschwer zu erkennen, wie rasant das Cashless Payment sich durchsetzt. Zahlen mit
Karte oder Mobile ist inzwischen auch für die Jüngeren selbstverständlich; und an diesen
muss sich der Automaten-Fachaufsteller / Vending-Operator mittelfristig orientieren,
denn schon unsere 3-jährigen Kids spielen mit ihren Handys . . . und werden später eben
damit bezahlen wollen.
Natürlich ist die Umstellung – ggf. auch auf eine Kombination von Cash- und Cashless –

für weite Bereiche unserer Branche kein „Zuckerschlecken“, ist verbunden mit erheb-
lichen Investitionen, ggf. sogar Neugeräten sowie einer neuen internen Ablaufstruktur für

das Abrechnungswesen. Auch wird jeder, der nun umsteigt, seine umzurüstenden Plätze
vorab dahingehend kritisch prüfen müssen, inwiefern dies technisch möglich ist und sich
eine solche Investition überhaupt lohnt. Cashless macht mittelfristig auf jeden Fall Sinn,
denn es wird immer flexibler und die kostenintensive Bargeldabwicklung wird wohl nicht
gänzlich,jedoch stark reduziert werden. Ach ja, auch ein Teil unserer Gerätehersteller ist
bei diesem Thema noch gefordert, nämlich zeitgemäße Technik zu liefern, die Chashless
zulässt.
Vorteile? Ja, es gibt einige: Wie oben beschrieben, die BARGELD-Abwicklung kann ggf.
komplett entfallen, Prozesse werden automatisiert, die Produktsteuerung wird verbessert,
über Telemetrie ist zudem noch einiges mehr möglich. Was hingegen immer weniger
möglich / attraktiv wird, sind dann die Diebstähle und wahrscheinlich auch der
Vandalismus; jedenfalls bleibt das zu hoffen.
Resümee: Fangen Sie, sofern noch nicht erfolgt, alsbald an mit Cashless. Suchen Sie Rat
bei Profis und Kollegen, sammeln Sie ihre eigenen Erfahrungen, ohne jedoch jede noch
einmal machen zu müssen. Gehören Sie nicht zu jenen, die zu spät kommen und die das
Leben bestraft.
2. Welche Entwicklung hat das Cashless Payment in 2017/18 genommen? Wohin
geht der Weg?

Unsere Meinung dazu:
Die Bandbreite des Cashless Payment ist enorm und die Marktdurchdringung rasant.
Inhouse-Lösungen werden schon lange gekoppelt an z. B. Zugangslegitimationen. Im
Outdoor-Bereich geht‘s über Bank Card / NFC / Handy. Schauen wir nach Schweden, wo
bereits Mini-Chiplösungen einsetzbar sind, die unter die Haut gesetzt, nicht nur das
Bezahlen erleichtern sondern auch weitere Optionen z. B. für die Krankenkassen
beinhalten, nach dem Motto „Immer alles dabei“.
Ob diese Zukunftsszenarien dieser Art gut oder schlecht sind, ist im Rahmen dieser
Ausführungen eher weniger relevant. Auf jeden Fall wird unser Marketing von morgen die
durch das Cashless Payment (und die Telemetrie) differenzierten Erkenntnisse nutzen
und das Angebot noch besser und flexibler auf die Wünsche der Kunden abstellen
können. Z. B. auch für Sonderangebote und sogenannt „krumme“ Preise wie wir sie von
den Tankstellen kennen.

3. Für wen lohnen sich Telemetrie-Lösungen und wie verbreitet sind sie?

Unsere Meinung dazu:
Cashless und mit ihm die Telemetrie-Lösungen sind ein ideales Paar. Logisch, dass das

nicht für einen älteren Kaugummi-Automaten gilt, hingegen für alle Automaten-
Verkaufsoptionen, die kundennah sein wollen durch wechselnde Produkte, attraktive und

auch kurzfristig flexible Preisgestaltung und ggf. Dialogfähigkeit mit dem Kunden.
Transparenz gilt natürlich auch für die andere Seite des „Verkaufstisches“, Transparenz
der Abverkäufe und Einnahmen, technische Checks und Diagnosen, etc. sind nur einige
wenige Aspekte „pro Telemetrie“.
Wie verbreitet sie sind? Ganz einfach: In Deutschland NOCH ZU WENIG, wie oben bereits
geschrieben. Doch das entwickelt sich, auch wenn’s im Ausland wie z. B. Frankreich oder
Schweden viel schneller vorangeht.

Paul Brühl / VAFA e.V.

2020-06-12T18:04:58+02:00